Ein Verein im Zeichen des Mittelalters

Wer den Weg nach Friesach sucht, unternimmt automatisch eine Reise ins 13. Jahrhundert. Und wer von dort nicht mehr weg möchte, der sollte sich an die Fersen des Vereins Mittelalterliches Friesach heften. Denn sie verstehen sich darauf, diese Zeit wieder in die Gegenwart zu holen.

Friesach hat als älteste Stadt Kärntens etliche Jahre auf dem Buckel und somit allerhand zu erzählen: 1215 zur Stadt erhoben, lässt sich die jahrhundertealte Geschichte des Mittelalters in jedem Winkel, jeder Mauer, jeder Burg – und davon gibt es hier einige – erleben und entdecken. Vergessen will und kann niemand, vielmehr streben alle danach, diesen Schatz an historischen Bauten und überlieferten Wissen in die moderne Welt zu tragen und stolz herzuzeigen. Maßgeblich dafür verantwortlich zeichnet sich der Verein Mittelalterliches Friesach: Rund 180 Mitglieder sind stets zur Stelle, wenn es an der Zeit ist, geschwind das Jahrhundert zu wechseln. „Die Geschichte rund um Friesach und deren Burgen sind das Kapital der Stadt. Daher haben sich Alt-Bürgermeister Max Koschitz und der mittlerweile verstorbene Roman Hilberger im Jahr 1993 dazu entschlossen, den Verein zu gründen“, erzählt Obmann Erich Kejzar, vulgo „Landvogt Erik der Schwarze“. Das Ziel: Jene geheimnisvolle Zeit in all ihren Facetten erlebbar zu machen. Was einst als mittelalterliches Stadtfest begann, wuchs über die Jahre zum Schönsten von ganz Österreich heran: Dem Spectaculum zu Friesach.

Einfach „spectaculär“

Im Zweijahresrhytmus findet das „Spectacel“ nunmehr statt. Alles, was nicht ins 13. Jahrhundert gehört, wird für die Dauer des Festes emsig hinter die alten Stadtmauern verwiesen oder kurzerhand „unsichtbar“ gemacht. „Schaufenster und Laternen werden mit Leinen und Jute verhängt, statt elektrischem Licht brennen Fackeln und Feuerstellen. Alles was im Mittelalter das Volksleben belebt hat, kann hier authentisch entdeckt werden.“ Handwerker zeigen ihr Tagewerk, zwielichtige Gaukler treiben sich feixend durch die Gassen, muntere Spielleute sorgen mit Minnesang und Lautenklang für Unterhaltung. Für alle Altersgruppen findet sich das passende Programm und hungern muss das Volk aus Nah und Fern heutzutage auch nicht mehr. In den großen Suppenkesseln am Hauptplatz brodeln vorzügliche Suppen und wer es eher herzhaft mag, darf bei Sautreter (gebratene Stelzen), Mistkratzer (gebratene Hühnerkeulen) und Maultaschen (gefüllte Teigtaschen mit Topfen und Kräutern) nach Lust und Laune speisen wie anno dazumal. Angepriesen wird nur jene Ware, die es um 1300 in Kärnten gab, Kartoffel, Avocados, Coca-Cola oder Ketchup wird man vergeblich suchen. Wer zudem mit Euros zahlen will, wird ein verständnisloses Kopfschütteln ernten, denn beglichen wird die Zeche ausschließlich mit dem Friesacher Pfennig, der eigens dafür von Österreichs einzigem Zinngießer, Rupert Leikam, in Hüttenberg gefertigt wird. 

Die Geschichte „leben“

Das Vereinsleben ist nebst dieser Hauptveranstaltung so bunt gemischt, wie deren Mitglieder es sind. Vom Mittelaltermarkttag bis hin zu offiziellen Begrüßungen in Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde und anderen Feierlichkeiten ist überall und jeder dabei: Handwerker, Unternehmer, Schüler, Studenten, Landwirte. Jeder hat seinen fixen Platz, darzustellende Figuren gibt es zur Genüge: Fürst, Vogt, Burghauptmann und Blutrichter sowie Trommler, Fanfarenbläser, Stadtwachen, Knappen, die edlen Herren, das Fuß- und Reitervolk und natürlich die Gmoan. Das korrekte Nachleben des späten Hochmittelalters soll so umfangreich wie nur möglich gezeigt werden. Dazu gehört selbstredend die richtige Gewandung: Leinen darf es sein mit eingewebten Goldfäden, geschneidert nach Originalvorlagen. Das historische Wissen dafür haben sich die Vereinsmitglieder autodidaktisch beigebracht. Denn wie so oft, ist es auch hier entscheidend: Was man gern macht, macht man letztlich gut. 

Verein Mittelalterliches Friesach

Gegründet im Jahr 1993

Obmann
Erich Kejzar

Obmannstellvertreteri
Silvia Reibnegger

Kassier
Alexander Neunteufel

Kassierinstellvertreterin
Belinda Grabner

Schriftführerin
Elfriede Gergl-Konschitzky

Zeugwart
Robert Kemper

Beiräte
Gerald Gergl, Ronald Vorreiter

Kontakt
Lastenstraße 2
9360 Friesach
T +43 664 3088033
M mails.vmf@gmail.com

Straßburg: Wo die Kultur aufblüht

Einst Fürstenresidenz und Bischofssitz, heute kulturelles Zentrum: Auf Schloss Straßburg ist die Geschichte des Gurktals ebenso zuhause, wie es bekannten als auch aufstrebenden Künstlerinnen und Künstlern ein Platz des Ausdrucks sein möchte. Für anspruchsvolle Kultur, zugänglich für alle.

Die Geschichte der Straßburg ist eng mit den Wurzeln der Gründung des Bistums Gurk verwoben. Der Gurker Bischof Roman I. (1131 – 1167) ließ die Burg erbauen, welche seitdem bis in das 18. Jahrhundert als Residenz der Gurker Bischöfe und zur Überwachung der Straße diente. Es folgten ruhmreiche und weniger ruhmreiche Zeiten: Belagerungen, Glaubensspaltung einerseits, Kultur und Hochblüte andererseits. Ein Erdbeben im Jahr 1767 beschädigte die Burgfeste so schwer, dass die Mauern als Bischofsresidenz ausgedient hatten, und Pöckstein zum neuen Residenzschloss auserkoren wurde. Straßburg wurde zur Heimat von Alumnat und Schule. Ein knappes Jahrhundert später, 1856, führte ein Blitzschlag zu einem Großbrand, das hölzerne Dachgebälk der Burg wurde zerstört.

Es folgten Jahre des Verfalls, einzelne Teile stürzten ein, der Erste Weltkrieg zog ins Land, kleinräumige Restaurierungen bewahrten das Schloss lediglich vor dem weiteren Verfall, die Seele des Hauses geriet zunehmend in Vergessenheit. Bischof Dr. Josef Köstner (1945 – 1981) war es, der nach dem Zweiten Weltkrieg große Anstrengungen unternahm, dem historischen Juwel wieder neues Leben einzuhauchen und sein Nachfolger, Bischof Dr. Egon Kapellari (1982 – 2001) tat es ihm gleich. Heute ist das Schloss großteils wiederhergestellt.

Anspruchsvolle, leistbare Kultur

Auf Engagement von Bischof Dr. Egon Kapellari konnte 1988 eine große Ausstellung zu Ehren der Heiligen Hemma realisiert werden. 1994 fanden sich durch das engagierte Bemühen des Bischofs bereits einige engagierte, kulturinteressierte Personen zusammen, um erste, kleinere Veranstaltungen in den geschichtsträchtigen Räumlichkeiten zu realisieren. Deren Idealismus ist bis heute ungebrochen und wohl ein Aushängeschild des daraus gegründeten Kulturrings Schloss Straßburg. Die heutige Obfrau, Rolanda Honsig-Erlenburg, war und ist von dieser fixen Idee, „anspruchsvolle Kultur leistbar allen Menschen zugänglich zu machen“, seit Anbeginn fasziniert. „Wir haben mehrere, kulturelle Ausdrucksformen, Genres, die wir bespielen.“ Theater, Bildende Kunst, Musik, Musicals aber auch Familienfeste: Es gibt von allem etwas, aber von nichts zuviel. Das einhellige Credo: Bespielen und den Menschen Freude an der Kultur vermitteln, abseits des Mainstreams. „Qualität, Niveau und Vielfalt sind uns sehr wichtig. Wolfgang Stracke, Giselbert Hoke, Maria Lassnig, Manfred Bockelmann, alle feierten hier schon einprägende Vernissagen.“ Das Augenmerk liegt zum einem auf bekannten Persönlichkeiten im regionalen Umkreis von 300 Kilometer, zum anderen will man jungen, aufstrebenden Nachwuchskünstlerinnen und Nachwuchskünstlern die Möglichkeit geben, sich in diesen Räumlichkeiten zu präsentieren.

Ohne Kunst kein Leben

Rolanda Honsig-Erlenburg begleitet seit jeher ein ausgeprägtes Kunstinteresse. Als sie vor vielen Jahren der Liebe wegen ihren Lebensmittelpunkt von Innsbruck nach Straßburg verlegte, war sie von der Idee des Vereins begeistert: „Kultur für jene zugänglich zu machen in einer Region, die im Vergleich zu den großen kulturellen Hot-Spots nicht so viele Angebote hat, halte ich für enorm wichtig. Diese darf gerne herausfordernd sein. Es ist wichtig, Kunst dem Betrachter zuzumuten. Manche Dinge sollen bewusst Widersprüche auslösen, das ist ein wesentlicher Bestandteil der Kunst. Das wir anspruchsvolle Programme an diesem besonderen Ort zeigen können, finde ich grandios.“

Kulturring Schloss Straßburg

Obfrau
Rolanda Honsig-Erlenburg

Obfraustv.
Harald Klogger

Schriftführerin
Bernadette Lauchart

Schriftführerinstv.
Mag. Alexandra Spendier

Kassier
DI Markus Honsig-Erlenburg

Kassierstv.
Peter Podlucky

Rechnungsprüfer/in
Ing. Andreas Wotke
Brigitte Grün

Technik/Logistik
Jakob Truppe

Adresse
Schloßweg 6
9341 Straßburg

T +43 676 6978517
E kulturring-strassburg@gmx.at

Ein Schloss erwacht zu neuem Leben

Seit 2015 wird Schloss Grades von Kunsthistoriker Constantin Staus-Rausch revitalisiert. Das Ziel: Der Geschichte Raum zu geben, Menschen dafür zu begeistern und für die Kultur ein neues Zuhause zu eröffnen. Eines, wo Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bestens koexistieren können.

Fragt man Schlossherrn Staus-Rausch, warum er als gebürtiger Wiener damals mit 25 Jahren den Weg von der lebenswertesten Stadt der Welt ins malerische Metnitztal eingeschlagen hat, bekommt man prompt die Antwort: „Sie fragen mich im Prinzip danach, was das Leben am schönsten Ort der Welt lebenswert macht.“ Seit 2015 erwecken der junge Kunsthistoriker und seine Frau Schloss Grades behutsam aus seinem Dornröschenschlaf und hauchen den alten, geschichtsträchtigen Mauern mit viel Liebe zum Detail wieder neues Leben ein. „Der Ort ist ein Kraftplatz. Die Burg diente den Bischöfen von Gurk als Residenz und Wehranlage, war nach dem Verkauf in den 1990er Jahren lange in Privatbesitz, schlummerte vergessen vor sich hin und erlebt heute ihre Renaissance.“ Staus-Rausch selbst besichtigte die Burg einst an einem verregneten, düsteren Tag, war anfangs skeptisch und sah sich mit dem schlechten Zustand und einer unübersehbaren Baustelle konfrontiert. Schon deuteten die Zeichen eher gegen dieses Unternehmen, da besichtigte er noch die nahegelegene Wallfahrtskirche St. Wolfgang ob Grades. Hier änderte sich die ablehnende Haltung schlagartig: „Das ist es. Hier will ich heiraten, leben und meine Kinder aufwachsen sehen.“

Fruchtbarer Boden für Kultur

Heute ist er sich sicher: „Das Schloss hat uns genauso gefunden, wie wir das Schloss.“ Sein erklärtes Ziel ist es, dieses Kulturjuwel noch vielen anderen Menschen aus Nah und Fern zugängig zu machen: „Die Räumlichkeiten sind im Umfang von 90 Prozent für die Öffentlichkeit zugänglich. Ein fruchtbarer Boden für Kultur. Die Renovierungsarbeiten sind mittlerweile abgeschlossen, die notwendige Infrastruktur wurde geschaffen, nun soll das Haus mit kulturellen Aktivitäten belebt werden: „Es ist erfreulich zu sehen, dass wir einen fruchtbaren Boden für Kultur erschaffen haben. Die Nachfrage an Führungen und Veranstaltungen steigt beharrlich. Uns ist es ein großes Anliegen, die Leute dafür zu sensibilisieren, dass alte Gebäude mit ihren Schönheitsfehlern, nicht automatisch abbruchreif sind.“ Derzeit befindet man sich im Aufbau eines umfangreichen Veranstaltungsprogramms. Davon sind Theater, Musik und Kulinarik gleichermaßen betroffen. Auch die Umgebung soll intensiv mit einbezogen werden. Unter anderem ist ein kleines Festival in Planung, das auch die umliegenden Gemeinden und das Gurktal miteinbeziehen soll. Dabei soll immer dem Ort, seiner Geschichte und den lokalen Möglichkeiten Rechnung getragen werden. Uns ist bewusst, dass wir im ländlichen Bereich nicht die großen Opern aufführen können. Vielmehr stellen wir uns die Frage, was die Menschen hier in der Vergangenheit an kulturellen Aktivitäten erlebt und mitgemacht haben. Diese Eindrücke sollen in einen Kontext mit dem zeitgenössischen Kunstschaffen gesetzt werden. Wir schauen bewusst in die eigene Vergangenheit und versuchen über diesen Ort eine Verbindung zu schaffen zwischen der Gegenwart, der Vergangenheit und der Zukunft für alle Altersgruppen.“

Langfristiges Engagement

Natürlich wird der Nachwuchs auf Besucherseite ebenfalls eingebunden, spezielle Führungen für Kindergärten und Volksschulen sollen einen spielerischen Zugang ermöglichen. Zweifel an dem Projekt hatte Constantin Staus-Rausch nie. „Es ist ein Projekt, welches mir sehr am Herzen liegt, nicht nur wegen der öffentlichen Aspekte, sondern aus ganz persönlichen Beweggründen. Ich liebe meine Heimatstadt Wien, aber sie hat sich verändert, es ist nicht mehr der Platz, wo ich das ganze Jahr über sein möchte, wo meine Kinder aufwachsen sollen. Darum bin ich gerne fortgegangen. In Grades habe ich die Natur, den Wald, die Jagd, ein faszinierendes Haus und es vergeht kein Tag, an dem wir nicht etwas Spannendes, Neues entdecken.“ Und wenn die Sehnsucht nach der Abwechslung der Städte doch zu groß werden soll, so ist es ein Katzensprung nach Italien oder Slowenien, denn Ljubljana und Venedig liegen genauso vor der Haustür wie Salzburg und Wien. Wir leben im Herzen Europas in einem faszinierenden Bereich, der eindrucksvoll durch die Tradition geprägt ist und uns sehr gefällt. Nein, ich habe die Entscheidung, hier her zu kommen noch keine Sekunde bereut.“

Schloss Grades

Constantin M. Staus-Rausch

Öffnungszeiten
Führungen nach telefonischer Voranmeldung.

Eintrittspreis
10 Euro pro Person

Schlossstraße 1
9362 Grades
T.: +43 699 108 12 007
E: info@schloss-grades.com
www.schloss-grades.com

Schloß Albeck – die Perle des Gurktales

Einen Ort, der Kraft und neue Perspektiven spendet, den suchte Elisabeth Sickl, als sie 1988 das Schloss Albeck kaufte. Sie hat dort seit 30 Jahren mit über 1600 Konzerten, unzähligen Ausstellungen, dem größten Holzskulpturenpark Österreichs und dem Albecker Schlosstheater der Kunst Tür und Tor geöffnet und dieses unvergleichlich vielfältige Kulturangebot durch ein bodenständiges Restaurant und eine geschmackvolle Geschenksboutique harmonisch ergänzt.

Gottes Wege sind unergründlich. Niemand vermag zu sagen, warum gewisse Dinge passieren und geliebte Menschen die Erde viel zu früh verlassen müssen. Es war ein herber Schicksalsschlag, der Elisabeth Sickl 1985 widerfuhr. In diesem Jahr verlor sie ihren Mann, den Sirnitzer Tierarzt Alois Sickl, und stand von einem Tag auf den anderen mit drei Kindern im Alter von drei, sechs und zwölf Jahren völlig alleine da. Sechs Jahre zuvor war ein kleiner Sohn mit 4 Jahren tödlich verunglückt. Um dem schwarzen Loch, in das sie zu fallen drohte, zu entkommen und heimtückisch aufkeimenden Depressionen tapfer die Stirn zu bieten, stürzte sie sich voller Passion in Arbeit, motiviert von dem Gedanken: Wenn es mir schlecht geht, geht es meinen Kindern schlecht, das darf nicht passieren. Eine neue Perspektive wurde gesucht. Diese fand Elisabeth Sickl im Schloss Albeck. „1988 kaufte ich von der Kirche das Schloss mit seinen insgesamt drei Gebäuden und begann mit der Revitalisierung.“ Schritt für Schritt verhalf sie den alten Mauern wieder zu neuem Glanz und stemmte sich selbst ins Hier und Jetzt zurück. „Menschen kann man nicht zum Leben erwecken, alte Gebäude hingegen sehr wohl.“

Ein Juwel der Kultur und Künste

Was mit Kammerkonzerten und einem Kaffeehaus begann, mauserte sich über die Jahre zu einem anerkannten Kulturzentrum Kärntens. 1988 erklang das erste Schlosskonzert, heute blickt Elisabeth Sickl auf über 1600 Musikveranstaltungen aus den unterschiedlichsten Genres im Veranstaltungssaal des Haupthauses zurück. 2009 wurde das Albecker Schlosstheater im angrenzenden Stadl initiiert. Der Freund von Tochter Dagmar, welche als diplomierte Schauspielerin selbst an den Produktionen mitwirkt und sich in den Hauptrollen die Sympathie des Publikums erspielt hat, hatte damals die zündende Idee. Die ersten Jahre ein Amateurtheater, wird das Albecker Schloßtheater seit nunmehr sechs Jahren als Profitheater geführt. Jährlich gibt es eine Frühlings-, eine Sommer- und eine Herbstproduktion mit drei verschiedenen Stücken. Es werden spritzige Komödien, aber auch Musiktheater gespielt. Zusätzlich wird das Programm mit Kabaretts ergänzt.

Natur und Kultur im Einklang

Das ehemalige Dienerhaus fungiert als Ausstellungsgebäude und beherbergt jeden Sommer eine Themenausstellung. Im Veranstaltungssaal des Haupthauses gibt es Ausstellungen zeitgenössischer Künstler in monatlichem Wechsel. Die große ebene Wiese vor dem Schloß bildet das bezaubernde Szenario für Österreichs größten Holzskulpturenpark. 100 Skulpturen aus heimischem Lärchenholz wurden hier von über 50 verschiedenen Künstlern aus ganz Europa in internationalen Holzbildhauersymposien geschaffen. Ein Stück Naturlandschaft voller Kunst bietet dem Besucher ein frappantes Erlebnis.

Sie sind mittendrin

Die alte Bausubstanz in ihrem ehrwürdigen Charme wurde erhalten und mit weltoffenem Geist und familiärer Atmosphäre erfüllt. Dies wird von Publikum und Künstlern gleichermaßen geschätzt. Mit Otto Schenk, Elfriede Ott, Heinz Marecek, Joesi Prokopetz, Erwin Steinhauer, Maresa Hörbiger, Erika Pluhar, Christof Spörk, Gregor Seberg, Fritz Karl und vielen anderen ist österreichische Prominenz im Schloß aufgetreten und hat sich wohlgefühlt. „Sie sind mittendrin, wenn Sie in unserem gemütlichen Theaterstadl sitzen und fühlen sich wie in einem Wohnzimmer“, definiert Elisabeth Sickl die Wärme des Raumes und die Nähe zur Bühne, die für Zuschauer und Darsteller gleichermaßen eine Quelle der Energie bilden. Gemäß dem Motto „Kultur & Kulinarik“ kann man vor den Vorstellungen das mittlerweile sehr beliebt gewordene Theater- und Kabarettdinner buchen.

Die bunte Welt der Kulturen erhalten

Ein wichtiges Anliegen, nämlich die bunte Welt der Kulturen in ihrer faszinierenden Vielfalt zu erhalten, unterstützt Elisabeth Sickl durch ihr Engagement: „Es geht mir darum, eine Plattform zu schaffen, die Künstlern mit hohem Qualitätsanspruch die Möglichkeit gibt, mit dem kunstinteressierten Publikum in Kontakt zu treten. Ich glaube, Kunst ist heute, in einer Welt, die sehr nüchtern, sehr materialistisch ist, wichtiger denn je. Auf allen Erdteilen gibt es gewachsene Kulturen, die Identität stiften, Wurzeln bewusst machen und Kraft geben. Es ist wichtig, diese bunte Welt in ihrer jeweiligen Eigenart zu erhalten und sie nicht in einem kulturellen Einheitsbrei untergehen zu lassen.“

Schloss Albeck

Charme und Harmonie barocker Architektur in unberührter Landschaft
Café – Restaurant, Geschenksboutique
Ausstellungen, Konzerte, Theater, Kabarett, Seminare
Dr. Elisabeth Sickl

Schlossweg 5
9571 Sirnitz
T  +43 4279 303

Reservierung Theater- und Kabarettkarten
+43 650 57 52 066
info@schloss-albeck.at
www.schloss-albeck.at

Alte Musik für junge Ohren

Das Kulturforum Friesach hat es sich zur Aufgabe gemacht, großen kirchenmusikalischen Werken ein breites Gehör zu verschaffen. Mitsingen darf jeder. Zuhören auch. Weil die Kunst hier in der ältesten Stadt Kärntens zum Angreifen ist und den Geist zu öffnen vermag.

Es ist so eine Sache mit der Kirchenmusik. Wer sie nicht kennt, weiß nicht, was er versäumt. Wer jedoch nur ein einziges Mal deren Klang, Ausdruckstärke und Emotion lauschen und erfühlen durfte, den lässt sie zeitlebens nicht mehr los. Wie passend, dass gerade in der ältesten Stadt Kärntens, in Friesach, jedes Jahr solch musikalische Hochgenüsse zur Aufführung gelangen. Dank Josef Pepper, Obmann und Mitbegründer des Vereins Kulturforum Friesach. Er wuchs in der Burgenstadt im Zeichen der Kirchenmusik auf, spielte selbst einige Jahre lang Geige und entschied sich letztlich gegen das Streichinstrument, jedoch für die Gesangsausbildung an der Kunstuniversität Graz. Dort traf er auf Matthias Unterkofler, nunmehr musikalischer Leiter des Vereins, und gemeinsam begannen die beiden an der Idee zu arbeiten, Alte Musik in sakralen Räumen für ein breites Publikum hörbar zu machen. „Friesach ist prädestiniert für diese Art von Musik, das Kulturforum wurde 2012 im Hinblick auf die kirchenmusikalische Tradition der Stadt gegründet. Eine Plattform zum Mitmachen für alle.“ Heißt konkret: Jeder der mitsingen will, darf das. Egal mit welcher Ausbildung und ganz ohne Vereinszwang. „Dies hat den großen Vorteil, dass Menschen, die bisher nie vor Publikum gesungen haben, diesen Schritt wagen.“

Die großen Werke der Kirchenmusik

Gemeinsam mit der Unterstützung von Berufsmusikern und großen Orchestern entstand in den letzten sieben Jahren eine musikalische Zeitreise zu den großen Komponisten des Barock, der Klassik und der Romantik. Der Weg begann mit der Aufführung von Joseph Haydns „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“, führte über Antonín Dvořáks „Stabat Mater“ und Felix Mendelssohn Bartholdys „Elias“ bis hin zu den populärsten Komponisten aller Zeiten, Wolfgang Amadeus Mozart und Johann Sebastian Bach. Und diese ziehen damals wie heute die Leute an, als Zuhörer und Mitwirkende. „Bis zu 250 Menschen standen für Elias in der Dominikanerkirche, der längsten Kirche Kärntens, auf der Bühne“, berichtet Pepper. Das kann logistisch schon in die ein oder andere Herausforderung münden: „Beim Bühnenbau berechnen wir genau, wieviel Platz jeder Mitwirkende im Minimalfall braucht. Das Gerüst muss halten, was es verspricht.“

Kunstvermittlung auf Friesacher Art

Ihm selbst geht es bei den Proben und Aufführungen im weitesten Sinne um Kunstvermittlung. „Jemand, der keinen Bezug zu dieser Musik hat, sieht sich keine Vorstellung an. Ich möchte Brücken bauen, um die Hochkultur von ihrem Elitennimbus zu befreien. Mozart hat seine Zauberflöte ebenfalls auf einer Volksbühne uraufgeführt, die Trennung zwischen Hoch- und Volkskultur halte ich für unangebracht.“

Denn das Live-Erlebnis zählt. „Plattformen wie YouTube werden dieses Gefühl nie ersetzen können, welches einen erfasst, wenn man inmitten einer Vorstellung sitzt, dem Dirigenten bei der Arbeit zusieht, die Streicher und Bläser beobachtet, der Musik uneingeschränkt lauscht.“ Ein Reiz, der bei Josef Pepper als Berufssänger im Stadttheater Klagenfurt jeden Tag aufs Neue vorhanden ist: „Man muss sich der Musik schon hingeben. Sie lieben. Sonst funktioniert das nicht.“

Dass es funktioniert, das sieht und hört man in Friesach jedes Jahr aufs Neue. Denn Kunst öffnet letztlich den Geist und wer sich darauf einlässt, wird Ungeahntes daraus schöpfen können. Wie einst schon Mozart verstand: „Die Musik steckt nicht in den Noten. Sondern in der Stille dazwischen.“

Kulturforum Friesach

Gegründet im Jahr 2012

Obmann
Josef Pepper

Musikalischer Leiter
Matthias Unterkofler

Obmannstellvertreter
Karlheinz Wulz

Kassierin
Jutta Jauernegger

Kassierinstellvertreterin
Angela Neumann

Schriftführerin
Christiane Riesner-Tscharnig

Chordisponentin
Christiane Riesner-Tscharnig

Kontakt
Kulturforum Friesach
Bahnhofstraße 6
9360 Friesach
T +43 699 / 170 52 619

Karten
+43 (0)664 / 794 38 01

Mut zur Lücke

Seit 2012 fungiert der Verein Kultur Marktlücke unter der Familie Marktl als „Lückenfüller“ im allsommerlichen Theaterprogramm der Region Mittelkärnten. Wo anderenorts Komödien und Lustspiele zur Aufführung gelangen, erwartet den Besucher im Pflegerhauskeller der Burg Hochosterwitz ernste Kost. Zum Nachdenken und Aufwühlen. Für Bühnenerlebnisse, die bleiben, sich einbrennen und wachrütteln.

„Der Mensch ist nichts anderes, als was er selbst aus sich macht.“ Worte, die der Hauptvertreter des Existentialismus, Jean-Paul Sartre, einst zu Papier brachte. Worte, die nie verblassen, sondern vielmehr anspornen und Umtriebige wie Herbert Marktl stetig dazu veranlassen, sich mit kreativen Schaffensprozessen auseinanderzusetzen. „Theater ist Lebensbildung und hat mich zu einem wertvolleren, gehaltvolleren Menschen gemacht.“ Eine Entwicklung, die Zeit zum Reifen brauchte, fand er die Leidenschaft zu Text und Bühne erst im Alter von 30 Jahren. „Seit drei Jahrzehnten darf ich als Mitglied der Friesacher Burghofspiele in die verschiedensten Rollen auf der Petersberg-Bühne schlüpfen.“ Doch seine Schauspielerseele suchte neben der Komödie stets das Drama. 2012 brachte sein Sohn Peter den Stein endgültig ins Rollen: Mit der Aufführung des Stückes „Die Box“, einer selbstgeschriebenen Theaterfassung des Hollywoodstreifens „Buried – Lebendig begraben“ feierte die Kultur MarktLücke ihre Premiere. Der Titel lässt es erahnen, dass das Stück damals einen dunklen, beklemmenden Raum benötigte. „Ein Jahr vor der Entstehung des Projekts, zeigte mir mein Freund und Burgherr Karl Khevenhüller-Metsch die Kellergewölbe der Burg Hochosterwitz. Da stand ich und wusste: Das ist es. Hier will ich Theater machen.“ Klein, intim, persönlich. Mit maximal 50 Sitzplätzen. Und einem qualitativ hohen Niveau.

Von Sartre bis Setzwein

Der Name MarktLücke steht dabei stellvertretend für die Familie Marktl selbst und dem Anliegen, diese vermeintliche Lücke im Theater der Region zu beschließen. Die Themen, die zur Aufführung gelangen, sollen nachhallen. Ob das nun Jean-Paul Sartres „Geschlossene Gesellschaft“ ist, „3165 – Monolog eines Henkers“ von Bernhard Setzwein oder Uraufführungen wie „Paulus im Häfen“ – dem Ruf, gesellschaftskritische Stücke zu inszenieren, will man die Treue halten. „Das ist schon eine ganz interessante Sache, in die Welt einer Person einzutauchen, die Menschen exekutiert, wie eine andere Fliegen erschlägt. Wenn man sich mit solchen Charakteren befassen darf, die für einen eigentlich unverständlich sind, mit grausamen Gedanken, dann lernt man sie mit der Zeit zu verstehen, kommt ihnen sehr nahe. Resümierend denke ich, dass man durch den Spiegel solcher das Leben selbst besser versteht, unterschiedliche Situationen besser beurteilen kann.“

Besonderer Ort mit besonderer Akustik

Der Ort am Fuße der Burg Hochosterwitz selbst, der einstige Versorgungskeller, lässt solchen Projekten den nötigen Raum. Zudem ist die Akustik grandios. „Das Gewölbe ist sehr zerklüftet, viele Steine in den Mauern fehlen, der Boden besteht aus Schotter und es gibt keine einzige glatte Oberfläche. All diese Umstände sind dafür verantwortlich, dass dieser Raum ideal für das Theater ist, weil man jedes vermeintliche Flüstern in jedem Winkel hören kann. Das erzeugt zudem eine unglaubliche Spannung. Alles ist hörbar. Sogar das Atmen.“

Keine Zeit für faule Ausreden

Die Zeit für Proben, Organisation und die Aufführungen selbst, die nimmt sich Herbert Marktl einfach: „Keine Zeit zu haben, ist hauptsächlich eine Ausrede, dass man etwas nicht will. Ich habe es gewollt.“ Und diese Leidenschaft hat er unbewusst bereits weitergegeben, seine vier Kinder sind mittlerweile genauso theaterbegeistert wie er. Der Erfolg gibt seinem Weg recht: „Mit Peter Beck konnten wir in den letzten Jahren zudem einen Profi-Regisseur gewinnen, der hier seine Heimat gefunden hat.“ Zudem bietet der Keller für all jene einen Platz, die sich ausprobieren möchten. „Wir laden Künstler jeglichen Alters ein, sich auf der Bühne zu versuchen und sehen uns als Theater der Experimente. Wer etwas Besonderes schaffen möchte, ist bei uns am richtigen Ort.“ Letzteres ist wohl einer seiner Lebensphilosophien geschuldet: „Mein Leben ist ausgefüllt mit Tun und ich denke, das ist ein wesentlicher Bestandteil von mir. Jeder ist aufgerufen, sein Leben so zu gestalten, wie er es möchte und wie er glaubt, glücklich zu sein. Ich habe mir zum Grundsatz gemacht, nicht dem Leben mehr Jahre, sondern den Jahren mehr Leben zu geben.“

Kultur MarktLücke

Gegründet im Jahr 2012

Obmann
Herbert Marktl

Vereinskontakt
Haupstraße 12
9314 Launsdorf
Tel.: +43 650 792 27 58
E kultur.marktluecke@gmx.at

Veranstaltungsort
Pflegerhauskeller / Burg Hochosterwitz
Hochosterwitz 4
9314 Launsdorf

Wenn ein Stift zur keck’schen Bühne wird

Erwin Beiweis und Hermann Traninger wissen, welche Zutaten ein gutes Theaterstück braucht. Daher schreiben sie ihre Geschichten für ihr Herzensprojekt, dem Keck & Co Amateurtheater, kurzerhand selbst. Als Vorlage dienen die Werke Großer: Von Shakespeare über Hugo von Hofmannsthal erleben Besucher auf der Sommerbühne im Stift St. Georgen die Vielfalt der bunten Theaterwelt, verfeinert mit regionalem Schmäh.

Das Keck & Co Amateurtheater wurde im Jahr 1987 gegründet, schlicht aus dem Bedürfnis heraus, dem Publikum ein alternatives Programm zu den sogenannten volkstümlichen Theatergruppen zu bieten. Eine Idee, die wohl der Experimentierfreude von Organisator Hermann Traninger und Obmann Erwin Beiweis geschuldet ist. Ohne Scheu, dafür mit einer ordentlichen Portion Kreativität nehmen sie sich jedes Jahr einem berühmten Werk großer Literaten an und überarbeiten dieses, damit es maßgeschneidert für die Sommerbühne, dem Innenhof des malerischen Stifts St. Georgen am Längsee, uraufgeführt werden kann. „Wir haben immer schon gerne experimentiert.“ Angefangen von Woody Allen über Kriminalsatiren, kirchenkritischen Werken, Komödien, bis hin zu Shakespeare und den Drei Musketieren wurde alles schon einmal auf „keck’sche“ Weise umgeschrieben. Der Spielort selbst war in den Anfangsjahren noch genauso variabel wie die Ideen der Schaffensgeber: Von Gasthaus zu Gasthaus, von Dorf zu Dorf, von Bundesland zu Bundesland tingelte die Theatergruppe durch Österreich. „Selbst in einem Kartoffelkeller brachten wir ein Stück zur Aufführung. Das Bühnenbild durfte nicht größer sein als das, was in einem Autoanhänger Platz fand.“ Man schrieb das Jahr 2010, als die beiden Theaterliebhaber gemeinsam mit Regisseur Adi Peichl selbst im Publikum Platz nahmen, um ein Stück im Innenhof des Stifts St. Georgen zu genießen. Von dem Ambiente hingerissen, meinte Peichl damals: „Hier möchte ich einmal Hugo von Hoffmansthals Jedermann inszenieren.“ Nur die Theatergruppe fehlte. Dem frechen Wesen von Hermann Traninger dürfte es wohl geschuldet sein, dass dieser sogleich meinte: „Spiel das Stück doch einfach mit uns.“ So sollte es sein. Ein Jahr später feierte der St. Georgener Jedermann seine Premiere.

Selbstgeschriebene Theaterstücke für Liebhaber der Komödie

Seit damals gibt es für die engagierte Truppe kein Halten mehr. In den Wintermonaten wird an den neuen Stücken gefeilt, die Schreiberei ist mittlerweile für beide zum Handwerk geworden, ihr Stammsitz wurde St. Georgen am Längsee. Mit Vorliebe widmen sich die beiden Komödien, traurige Werke haben auf der Stiftsbühne keinen Platz, der Sommer ist zum Lachen da. Geprobt wird im Frühjahr, das Bühnenbild wird unter der Regie von Bühnenmeister Ferdi Knees eigens zusammengezimmert. „Wir bauen alles selbst, zwei Bühnenmalerinnen unterstützen uns dabei.“ Eingebettet im Ambiente des Stifts ist dies eine Bühne, die ihresgleichen sucht. „Es ist diese Kombination aus allem: Dem Ort und der Überraschung, weil wir nichts von der Stange spielen. Diese Zusammensetzung lässt die Menschen immer wieder zu uns kommen und sorgt für ausverkaufte Abende.“

Aus Freude zum Theater

Die Texte lernen und das Spielen selbst bereiten große Freude. Das organisatorische Drumherum zehrt hingegen öfters an den Nerven: „Der Kartenvorverkauf, die Organisation von Bühne und Ausschank, der bange Blick gegen den Himmel, ob das Wetter dem Theater wohlgesonnen ist, all das ist anstrengend und beinharte Arbeit.“ Jedoch eine, die alle gerne in Kauf nehmen, weil man aus purer Leidenschaft dieses Amateurtheater betreibt und zusammenhält. Einer für alle, alle für einen: Vom Pfarrer bis hin zur Profimusikerin. „Es nagt an den Kräften, aber wenn alles fertig ist, jeder eine Freude hat, und die Zuschauer uns beipflichten, dann wissen wir, wofür wir das tun. Und so dürfen sich Stammgäste und neugierig Gewordene wohl noch auf viele Premieren im Stiftsinnenhof am Ufer des glitzernden Längsees freuen. Denn die Ideen, die gehen hier wohl keinem so schnell aus.

Keck & Co Amateurtheater

Gegründet im Jahr 1987

Obmann
Erwin Beiweis

Gesamtorganisation
Hermann Traninger

Vereinskontakt
Hermann Traninger
Kirchweg 43
9313 St. Georgen am Längsee
T +43 4213 22305

www.keckundco.com
E office@keckundco.com

Junges Leben in alten Mauern

1996 wurde der Burgverein Glanegg gegründet, mit dem Ziel, die verfallene Ruine wieder zum Leben zu erwecken. Stück für Stück restaurierten die Mitglieder des uneigennützigen Vereines in ihrer Freizeit die alten Mauern. Heute, nach beinahe zwanzig Jahren der Anstrengungen, erstrahlt die alte Burg in neuem Glanz. In den mittelalterlichen Mauern, wo früher wilde Pflanzen wucherten, finden heute feierliche Veranstaltungen für Alt und vor allem Jung statt.

Als die Glaneggerin Isolde Hohenberger vor nunmehr 24 Jahren zu der verwachsenen und dem Verfall preisgegeben Burgruine Glanegg hinaufschritt, hatte sie wenig Hoffnung: Viele Teile der Burg waren zerstört, die alten Mauern vollständig von Sträuchern und Pflanzen überwuchert, kurzum: Die einst so stolze, weithin sichtbare, drittgrößte Wehranlage Kärntens, fristete ein kümmerliches Dasein. „1121 erstmals urkundlich erwähnt, blickt die Ruine auf eine lange Geschichte zurück, zahlreiche Besitzerwechsel fanden seitdem statt. Einer von ihnen, Ulrich von Ernau und seine Söhne bauten die Burg zum Schloss aus. Graf Stampfer war es, welcher im 18 Jahrhundert zudem die erste Straße durch das Glantal bauen ließ. Die von Kaiser Joseph II. eingeführte Dachsteuer führte jedoch dazu, dass man die Dächer der Burg abtragen ließ und sie damit einem ungewissen Schicksal überließ. Im Jahr 1996 pachtete die Gemeinde die Anlage von der Familie Zwillink und übergab sie dem Burgverein Glanegg zur Revitalisierung.“ Dieser wurde im selben Jahr unter Obmann Otto Scheiflinger gegründet, heute leitet die Geschicke des Vereins Jakob Koschutnig. „Viele Einheimische wussten vor 25 Jahren gar nicht, dass hier eine Burg thront, zu verwachsen war die Ruine, zu dicht der Wald um sie herum.“ Eine erste Bestandsaufnahme mit den hochmotivierten Vereinsmitgliedern, einem „liebevollen Haufen idealistischer Spinner“, wie Jakob sie nennt, war ernüchternd: „Die Arbeit schien nicht enden wollend.“ Doch wo ein Wille, da ein Weg.

Schritt für Schritt ins Heute

Und so begann man Schritt für Schritt damit, der Burg ein neues, zeitgemäßes Antlitz zu verschaffen: Fällte Bäume, karte Unmengen an Schutt und Steinen den Burghang hinunter, und Tonnen an Beton wieder hinauf zur Befestigung der alten Mauern. Legte Burgtor für Burgtor frei, entdeckte alte Dienertreppen, eine gut erhaltene gotische Säulenhalle sowie die einzigartige Burgkapelle. Wenn Isolde an diese Zeiten zurückdenkt, gerät sie ins Schwärmen: „Die Arbeit öffnete uns allen die Herzen. Es war eine wunderbare Aufbruchstimmung, alles passierte mit großer Freude, der Vereinszusammenhalt ist bis heute unglaublich stark. Die Revitalisierung der Burg hat mein Leben bereichert.“

Feste, Theater und Führungen

Fragt man Jakob Koschutnig, woher er die Motivation dafür nimmt, wird schnell klar, dass man etwas Bleibendes für die Nachwelt schafften wollte und will: „Wir wollen junges Leben in die alten Mauern bringen. Mit unseren Festen, dem Gaudium, dem Burgtheater und privaten Feierlichkeiten gelingt uns das mittlerweile sehr gut. Wir möchten, dass alle spüren, was für eine Energie und Kraft hier vorherrscht.“ Vor allem das Gaudium ist eine Herzensangelegenheit aller: Hier wird jährlich mit den Kindern der Volksschule Glanegg ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt, im Zuge von Aufführungen können die Jüngsten erste Bühnenerfahrungen sammeln. Von Jugendfestivals mit Technobeats bis hin zu mittelalterlichen Tanzgruppen fühlen sich auf der Burgruine alle wohl und sind gleichermaßen willkommen. Denn das Ziel, die Burg vor dem drohenden Verfall zu retten und wieder in die Köpfe der Menschen zu holen, ist gelungen.

Burgverein Glanegg

Präsident
Kommerzialrat Otto Scheiflinger

Geschäftsführender Obmann
Dr. Reinhard Ortner

Obmannstv.
Christian Meitz

Kassier
Johann Molitschnig

Schriftführerin
Dunja Sauer

Schriftführerstv.
Markus Rudolf

Führungen und Burggewänder
Isolde Hohenberger, Melanie Feldkircher, Margit Molitschnig, Mag. Johann Molitschnig, Johann Pucher-Pacher, Dunja Sauer, Dr. Reinhard Ortner

Vermietung
Wolfgang Wabnig

Bauleitung
Ing. Josef Schnabl

T: +43 676 885751020
E obmann@burg-glanegg.at
Mautbrücken
9555 Glanegg

Friesacher Burghofspiele: Vorhang auf für die Akropolis von Kärnten

Mord im Orientexpress, Kriminalkomödie von Agatha Christie ab 28. Juni am Petersberg

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Seit knapp 70 Jahren darf auf der Petersberg-Bühne im Rahmen der Friesacher Burghofspiele Sommer für Sommer herzhaft gescherzt und gelacht werden. Denn wer einmal dieses ganz besondere Petersberg-Gefühl gespürt hat, den lässt dieseszeitlebens nicht mehr los. Schauspieler wie Publikum gleichermaßen….

Kultregisseur Adi Peichl sagte einst: „Zum Theater geht man nicht, da brennt man durch.“ Dieses Gefühl dürfte Professor und Architekt Hannes Sandler nur allzu gut bekannt gewesen sein. Denn er war es, der im Jahr 1950 die Friesacher Burghofspiele zum Leben erweckte. Schlicht und einfach aus dem Grund heraus, dass sein Herz nun mal am Theater hing und er einen ganz besonderen Ort suchte, um seiner Leidenschaft vollends nachzugehen. Welchen er am Petersberg fand. Urkundlich 860 erstmals erwähnt, strahlen die Ruinen der Burg noch heute eine ganz besondere Aura aus. Und inmitten dieser Mauern entstand die wohl schönste Freilichtbühne Kärntens, wenn nicht von ganz Österreich. „Altbürgermeister Max Koschitz nannte sie die Akropolis von Kärnten“, erzählt der heutige Obmann, Helmut Wachernig. Auch er ließ sich von der Magie des Peterberges verzaubern und ist seit über 30 Jahren mit an Bord des Amateurtheaters. „Wir bringen in erster Linie Komödien der Weltliteratur im Rahmen eines Spielbetriebes von Juni bis August zur Aufführung.“ Die Schauspieler selbst sind allesamt Amateure, die die Liebe zur Bühne eint, lediglich bei der Regie setzt man auf gelernte Professionalität. „Unser Verein umfasst rund 80 Mitglieder, die vor und hinter den Kulissen die Fäden zusammenhalten.“ Vom Kleinkind bis zum Greis sind alle Altersgruppen vertreten.

Theater aus dem Volk und für das Volk

Gespielt wird, was Spaß macht und unterhält: „Das Publikum erwartet von uns im Sommer Komödien, daher versuchen wir, diese Sparte zu bedienen.“ Ob österreichische Klassiker von Johann Nestroy und Ferdinand Raimund bis hin zu internationalen Autoren wie William Shakespeare und Molière –man spielt Theater aus dem Volk und für das Volk. Was auf der Bühne einfach aussieht, ist in Wahrheit harte Arbeit. „Komödien zu spielen ist oft nicht so leicht, wie es aussehen mag. Vor der Premiere stehen bis zu 70 Proben an, alle Mitwirkenden opfern hierfür ihre Freizeit.“ Belohnt wird dieser Einsatz bei vollem Haus mit treffendem Applaus und Zuschauerrekorden jenseits der 10.000 pro Saison. „Wir haben begeisterte Schauspieler, die bereits seit 50 Jahren mitwirken. Wer einmal hier auf der Bühne stand und Feuer gefangen hat, den lässt das zeitlebens nicht mehr los.“ Diese Magie fließt und verteilt sich zwischen den Zuschauerrängen.Eine Freilichtbühne birgt zwar das Risiko, dass es der Wettergott nicht immer gut meint, aber ist er wohlgesinnt, warten laue Sommerabende mit Vollmondnächten. Dazu die einzigartige Kulisse, das große, detailgetreue Bühnenbild und die Zutaten für einen perfekten Theaterabend sind verteilt. Was jedes Mals aufs Neue mitspielt ist die Nervosität, weiß Wachernig: „Mit der Zeit stellt sich zwar eine gewisse Routine ein, eine Grundspannung ist immer da. Die braucht man, denn das wichtigste im Theater ist, dass man nie gleichgültig wird.“

Rund 25 Vorstellungen gelangen Jahr für Jahr am Petersberg zur Aufführung. Neben der Hauptproduktion ist das Märchentheater im Stadtsaal Friesach dem Verein ein großes Anliegen. „Hier bilden wir Nachwuchsschauspieler sowie Nachwuchspublikum gleichermaßen aus und führen sie an die Bühne heran.“ Anspruchsvolles Märchen- und Kindertheater wird gezeigt, zwar kindgerecht aufgebaut, aber nicht ausschließlich für Kinder gemacht. „Auch Erwachsene sehen sich die Stücke gerne an.“ Zudem finden im Sommer Märchensonntage statt, im Winter das Weihnachtsspiel und dazwischen darf der Theaterherbst nicht fehlen, wo in erster Linie gängige Boulevardkomödien gespielt werden. All das funktioniert nur, weil eben alle Vereinsmitglieder mit dem Worten von Adi Peichl d’accord gehen und für die Bühne „brennen“.

Friesacher Burghofspiele

Fürstenhofplatz 1
9360 Friesach
T +43 4268 – 50 400

T +43 650 2504 733
(Mo-Do 8-15 Uhr)
E office@burghofspiele.com